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230 Route 4.PROPHETENGRÄBER. Umgebungen von

45 Schritte W. von dieser Kirche befindet sich der Ort, wo die
Jünger das apostolische Glaubensbekenntniss verfasst haben sollen;
ein Weg führt hier rechts zum Gethsemanegarten hinunter. Die
Tradition über die Stelle des Credo ist im 14. Jahrhundert von
der Stadt hierhergewandert; im 15. Jahrhundert fand sich eine
Markuskirche über dieser Stätte. Heute sieht man nur einen tief-
liegenden
, gemauerten Kirchplatz mit der Richtung von Süd nach
Nord, zur Seite Nischen, welche einst 12 Bogen trugen; an der
nördlichen Schmalseite sind noch zwei Spitzbogen erhalten.

Wir steigen von hier auf dem südlichsten Wege (gegen SW. zu)
ins Thal hinunter. An dem Punkte angelangt, wo die Strasse eine
Biegung nach NW. macht, gehen wir 50 Schritte südwestlich vom
Wege ab und finden die soge-
nannten
Prophetengräber oder
das kleine Labyrinth. Der Ein-
gang
(Pl. a) fällt wenig auf; man
tritt zuerst in eine Rotunde
(Pl. 1), die von oben erleuchtet
ist. Drei Gänge von 1218m
Länge werden durch einen 14m
langen halbrunden Quergang
durchschnitten, sodass grosse
natürliche Felsenpfeiler bis auf
30m Umfang gebildet werden.
Die Gänge sind theilweise verschüttet und uneben. In der Wand
des äussersten dieser Gänge sind gegen zwei Dutzend Schiebgräber
(S. 122) angebracht. Im Südwesten führt ein Gang durch Stufen
zu einer Nebenkammer (Pl. 2); man kann aber nicht an das Ende
des Ganges gelangen (man bringe Licht mit). Wir haben hier ein
sehr schönes Beispiel von antiken Felsgräbern vor uns. Die rohe
Ausführung lässt ein hohes Alter dieser Gräber vermuthen; dafür,
dass gerade Propheten darin begraben sein sollen, ist jedoch nirgends
ein historischer Anhaltspunkt vorhanden. Dass die Anlage aus
jüdischer Zeit stammt, beweist die Form der Schiebgräber (kôkim).
Die Juden halten diese Gräber in grosser Verehrung.

Von der Biegung des Weges wenige Schritte südwärts kommt
man zu einer engen Felsenöffnung, und durch diese hindurch in
eine kleine Todtenkammer mit einer Reihe von Troggräbern; west-
wärts
ist noch eine rundliche, roh in den Felsen gehauene Kammer,
in welcher dicht neben einander neun Senkgräber liegen. Weiter
östlich daneben befindet sich noch eine andere schöne Grabkammer.

b. Vom Gipfel des Oelbergs nordwärts. Hier liegt in der Ent-
fernung
einer kleinen Viertelstunde ein Nebengipfel des Oelbergs, l.
von dem Wege, welcher auf dem Rücken des Berges nach dem Dorfe
ʿIsawiye (S. 336) führt. Die Kuppe heisst heute Karem es-Sayyâd
(Weinberg des Jägers), oder Galilaea, auch Viri Galilaei. Letzteren
Namen hat sie davon, dass die Tradition die Anrede der weiss-